Allgemeines |
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Es wird um Geld gespielt (Angaben in Cent), und
es wird plus und minus geschrieben.
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Ein Blatt ohne Tarock muss zusammengeworfen
werden.
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Es gibt nur Kontra (doppelt), Re (vierfach) und
Sub (achtfach).
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Es gibt ein Verdoppelungsradl nach Mondfang,
Trischaken und der Halbzeit.
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Wer die höchste Karte hebt, ist der erste Geber.
Der gegenübersitzende Spieler hebt ab (mind. 5 Karten – wird nicht
streng gehandhabt). Der Talon wird in der Mitte (nach 4 x 6 Karten)
gegeben. Gespielt wird gegen den Uhrzeigersinn.
Anstatt abzuheben kann der gegenübersitzende Spieler klopfen. Es
wird dann der Talon in der Mitte gegeben, danach jeweils Stöße von
12 Karten. Die Spieler können in der Gebe-Reihenfolge ihre Karten
wählen. Wählt der Rufer den ersten Stoß, so erhalten die anderen
Spieler ihre Karten in der entsprechenden Reihenfolge.
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Zum Gewinn braucht der Spieleraufnehmer eines
positiven Spiels 35 Punkte und 1 Blatt. Wird kontriert, so müssen
die Gegner 35 Punkte und 1 Blatt erreichen.
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Wer unter 15 Punkte bleibt ist im Schnitt.
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Bei positiven Spielen gilt das Kontra für alle
Spieler einer Partei, bei negativen Spielen muss jeder Gegenspieler
entscheiden, ob er kontriert oder nicht. Das Spiel Trischaken kann
nicht kontriert werden.
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Erfolgt keine weitere Lizitation, kann das
zuletzt angesagte Spiel oder ein höherwertiges gespielt werden.
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Nach "Ich liege!" darf auch am Talon nichts mehr
verändert und nachgesehen werden.
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Jeder Spieler darf in den zuvor gespielten Stich
Einblick nehmen. Außerdem darf er seine eigenen Stiche, der Spieler
auch seinen abgelegten Talon durchsehen (nachwassern).
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Vorhand |
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Der Vorhandspieler sagt "Mein Spiel!" oder
"Vorhand!" oder jedes beliebige Spiel. Weitere
Lizitations-Reihenfolge siehe Tabelle
1: Spielwerte.
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Wenn alle anderen Spieler "Weiter!" gesagt
haben, kann der Vorhandspieler, wenn er nicht schon ein konkretes
Spiel angesagt hat, ausschließlich Sechserdreier oder Trischaken
spielen. Beim Sechserdreier werden alle 6 Karten des Talons
verdeckt aufgenommen und 6 Karten verlegt. Die verlegten Karten
zählen zu den Stichen des Spielers. Ein verlorener Sechserdreier
zählt doppelt (nur das Spiel, nicht die Prämien).
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Der Vorhandspieler darf zu Beginn nicht "Weiter!"
sagen. Er darf nicht ein anderes Spiel (mit Ausnahme der Piccolos
und Bettler) halten.
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Trischaken |
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Es gilt immer Farb- und Stichzwang Der Pagat
darf nur als letztes Tarock ausgespielt bzw. zugegeben werden
(Ausnahme: Kaiserstich).
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Die Karten des Talons werden der Reihe nach, und
zwar aufgedeckt, zu den ersten 6 Stichen dazugegeben.
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Verlierer des Trischakens ist der Spieler mit den
meisten Punkten. Er zahlt den anderen 3 Spielern je 10.
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Bei Punktegleichheit zweier oder dreier Verlierer
zahlen diese an die bzw. an den Gewinner 10.
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Hat ein Spieler mindestens 35 Punkte und 1 Blatt
erzielt (Bürgermeister), so ist er alleiniger Verlierer und zahlt
den anderen 3 Spielern je 20.
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Hat ein Spieler keinen Stich (Jungfrau), so
gewinnt er alleine und erhält von den anderen 3 Spielern je 20. Ist
einer der 3 Verlierer Bürgermeister, so zahlt er an die Jungfrau 60.
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Haben 2 Spieler keinen Stich (2 Jungfrauen), so
erhalten sie vom Verlierer (Bürgermeister) je 30. Bei
Punktegleichheit zweier Verlierer (also jeweils 35 Punkte) erhält
jede Jungfrau von je einem der Verlierer 30.
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Hat der Vorhandspieler die meisten Punkte, zahlt
er doppelt (auch als Bürgermeister, auch an Jungfrauen).
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Hat der Verlierer alle Stiche, zahlt er je 60.
Hat der Vorhandspieler alle Stiche, zahlt er je 120.
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Bei Renonce zahlt der Renoncespieler den 3
regulären Spielern je 30.
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Ruferspiele |
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Ein Ruferspiel mit Vogerl muss sofort
unter Nennung des Vogerls lizitiert werden, also Pagatrufer,
Uhurufer, Kakadurufer und Quapilrufer. Nach dem Verlegen kann der
Spieler weitere Vogerl ansagen.
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Liegt beim Königrufer der gerufene König im
Talon, kann der Spieler schleifen. Es werden die Punkte des normalen
Spiels gewertet (30). Entscheidet sich der Spieler dennoch zu
spielen, so muss er die Talonhälfte mit dem König aufnehmen, und es
kann kontriert werden.
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Liegt beim Pagatrufer etc. der gerufene König im
Talon, kann der Spieler schleifen. Es werden die Punkte des normalen
Spiels gewertet (z.B. Pagatrufer: 30). Entscheidet sich der Spieler
dennoch zu spielen, nimmt er eine beliebige Talonhälfte auf (auch
jene ohne den gerufenen König), und es kann kontriert werden.
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Liegt beim Solorufer der gerufene König im Talon,
erhält der Alleinspieler die Talonhälfte mit dem König. Kontras
zählen in diesem Fall nicht, egal ob das Spiel bzw. allfällige
Prämie gewonnen oder verloren sind.
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Hat ein Ruferspieler 3 Könige im Blatt, kann er
mit "Der vierte König!" den Partner bestimmen. Selbstrufen ist
generell nicht erlaubt und Renonce.
- Wird aus einem angesagten
Schnitt ein stiller Valat, so bleibt dennoch die Bewertung des
Spieles beim vierfachen des Ausgangsspieles.
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Prämien |
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Jeder Spieler kann Prämien ansagen. Nach jeder
Ansage darf jeder andere Spieler weitere Ansagen machen oder
kontrieren.
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Es kann auch der Partner (aufgenommene) Ansagen
machen.
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Im angesagten und im stillen Schnitt oder Valat
zählen alle Prämien (egal ob angesagt oder still), werden aber nicht
vervielfacht. Gilt auch für Trull und 4 Könige, sofern sie in den
Stichen sind (nicht im liegengelassenen Talon).
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Im Solorufer, Solofarbendreier und Solodreier
gelten alle Prämien doppelt (Schnitt bleibt aber 4‑fach/2-fach;
Valat bleibt aber 8-fach/4-fach).
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Partner oder Gegner eines Ruferspielers sagen
eine Prämie (Trull, Pagat etc.) an, ohne sich zu deklarieren, ob sie
Partner oder Gegner sind. Stellt sich später heraus, dass sich
Partner kontriert haben, zählt dies nicht.
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Kaiserstich |
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Fallen Sküs (sprich: G'stieß),
Mond und Pagat, egal in welcher Reihenfolge, in einem Stich, so
sticht der Pagat. Diese Regel gilt auch in Negativspielen und in
Farbspielen. In Negativspielen muss aber, wenn zuvor Sküs und Mond
gefallen sind, mit dem Pagat gestochen werden, auch wenn der Pagat
nicht das letzte Tarock im Blatt ist.
- Der Mond gilt als gefangen
(außer in Farbspielen).
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Farbspiele |
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Tarock werden offen verlegt (keine Trullstücke!),
Farben verdeckt. Der Farbspieler darf nach der Aufnahme des Talons
nicht mehr als 6 Tarockkarten im Blatt haben. Die Vorhand spielt
aus.
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Alle Spieler dürfen erst dann Tarock ausspielen,
wenn sie keine Farbkarten mehr haben. Hat ein Spieler die
angespielte Farbe nicht mit, muss er Tarock zugeben. Wer kein Tarock
hat, gibt eine beliebige Karte zu. Es besteht kein Stichzwang.
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Als Prämien können alle Könige, Schnitt oder
Valat angesagt werden.
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Es gibt keinen Mondfang, weder bei Stich durch
Sküs, noch durch Kaiserstich.
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Negativspiele |
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Bei Piccolo (ouvert) und Bettler (ouvert) spielt
der Spielansager aus. „Bei“-Spiele sind zulässig, es spielt der
erste Spielansager aus.
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Drei Piccolos zwingen den Vorhandspieler
gleichfalls zu einem Piccolospiel. Er darf jedoch dann nicht
kontriert werden.
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Der Pagat darf nur als letztes Tarock ausgespielt
bzw. zugegeben werden (Ausnahme Kaiserstich). Es gilt Stichzwang.
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Bei den Ouvertspielen legen alle Spieler nach dem
ersten Stich und vor dem zweiten Ausspielen ihre Karten offen auf
den Tisch. Die 3 Gegenspieler dürfen sich über die Spielstrategie
beraten (plaudern). Die gespielten Karten bleiben offen und in der
gespielten Reihenfolge auf dem Tisch liegen.
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Renonce |
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Begeht ein Spieler Renonce, erhalten die anderen
Spieler so viele Punkte, als hätten sie das Spiel und die
angesagten Prämien gewonnen (der renoncierende Ruferspieler zahlt
also auch dem Partner, der renoncierende Gegner eines Dreierspielers
zahlt den anderen 3 Spielern).
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Verstöße gegen Farbzwang/Stichzwang gelten dann
als Renonce, wenn jener Spieler, der den Stich gemacht hat, die
Karten schon eingezogen hat. Liegen die Karten noch am Tisch, darf
bei Verstößen gegen Farbzwang/Stichzwang korrigiert werden. Wird
das angesagte Vogerl oder der angesagte König durch ein Versehen zu
früh (oder nicht rechtzeitig) gespielt, korrigiert der betreffende
Spieler straffrei auf Aufforderung seiner Mitspieler.
Ansonsten gilt generell: Was liegt, das pickt! Eine gespielte Karte
darf nicht zurückgenommen werden.
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Bei Ruferspielen mit Vogerl (Pagat, ...) muss der
Spieler die Ansagekarte in der Hand haben.
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Vergeben ist nicht Renonce, der Spieler gibt
straffrei neu, auch wenn der Fehler erst im Spiel bemerkt wird.
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